xound's wunderbare klartraumwelt

Dienstag, Juli 11, 2006

Die Zeit ist mein Gefährte...

In den letzten 1460 Tagen oder aber 35040 Stunden oder aber 2102400 Minuten habe ich exakt 75 Klausuren geschrieben, gelernt, Bericht geschrieben ( mit insgesamt mehr als einer halbe Millionen Wörter), Präsentationen gehalten und Software entwickelt.  Allein meine 
Abschlussarbeit umfasst 180 Seiten und etwa 50.000 Wörter. 

Nun endet die Zeit als Student. Bevor ich mich entschied ein Studium zu beginnen, dachte ich immer, dass es locker wird und viel Freizeit für die vielen wichtigeren Dinge im Leben bleibt. Im nachhinein betrachtet, habe ich mich doch sehr verschätzt. Ein Studium in der Regelstudienzeit zu bestehen kostet ziemlich viel Energie, zumindest in den Niederlanden. Wie es in Deutschland ist, kann ich nicht sagen, da ich mich erfolgreich dem deutschen Hochschulssystem entzogen und in Venlo studiert habe.

Optimal war es sicherlich nicht; der Studiengang war neu, was sich in der Planung, in den Modulen, in der ganzen Thematik und der Philosophie des Studiengangs "Software Engineering" widerspiegelte. Allerdings war es sehr praxisnah. Was ich anfangs überhaupt nicht konnte, habe ich in insgesamt 8 Semestern gelernt - programmieren mit Methodik und fachlicher Kompetenz. Dabei ist mir bewusst geworden, wie umfangreich Software Engeering ist.

Um meinen Eindruck über die Entwicklung der letzten Jahre zu vermitteln, möchte ich an dieser Stelle das Vorwort meiner Diplomarbeit zum Software Engineer veröffentlichen.


Vorwort

Was ist Software Engineering? Wissenschaft? Handwerk? Technik? Kunst? Ein wenig von allem? Oder etwas völlig anderes?

Für den Software Engineer ist es wichtig, sich darüber Gedanken zu machen, was Software Engineering für ihn persönlich ist und in welcher Form er eine Aufgabe bewältigen möchte. Wege und Ziele von Software-Entwicklungsprojekten fallen völlig unterschiedlich aus, je nachdem, wie die Disziplin des Software Engineering dafür ausgelegt wird.

Für mich ist Software Engineering vor allem übergreifend. Dies liegt an der hohen Komplexität und Vielfalt von Softwaresystemen, den Schnittpunkten zu anderen Wissenschaften, wie z.B. der Mathematik, der Beachtung von ökonomischen Aspekten bei Software-Entwicklungsprojekten, der für die Entwicklung erforderlichen Kreativität, dem notwendigen Geschick im Umgang mit Computersystemen, aber auch im Umgang mit anderen Menschen, die sich für die gleichen Ziele einsetzen.

Ein Software Engineer soll nicht nur in der Lage sein theoretisches Wissen, methodische Erfahrungen und Hilfsmittel aus der Informatik anzuwenden und möglichst effektiv miteinander zu kombinieren. Vielmehr ist es wichtig Faktoren und Einflüsse anderer Wissenschaften, Bereiche und Menschen, die eine andere Meinung vertreten und andere Fähigkeiten sowie Erfahrungen haben, zu erkennen bzw. zu beachten. Unter diesen Voraussetzungen kann das bestmögliche Ziel erreicht werden (beispielsweise ein den Kundenwünschen entsprechendes Softwareprodukt so schnell und fehlerfrei wie möglich auf den Markt zu bringen).

Die vorliegende Abschlussarbeit beschäftigt sich mit der ingenieurmäßigen Entwicklung eines Softwaresystems unter Beachtung der Aspekte, die für mich die Disziplin des Software Engineering ausmachen. Die Arbeit entstand im Rahmen eines Studiums im Bereich Informatik mit der Ausrichtung Software Engineering an der Fontys University in Venlo / Niederlande und bildet den schriftlichen Teil zur Erlangung des Titels „Bachelor of Information and Communication Technology“ (240 European Credits) (Besitzt in Deutschland die Wertigkeit des Diplom Informatikers).

Das behandelte Thema kam durch Anregung von Dipl.-Inform. [Name entfernt] und Dipl.-Ing. [Name entfernt] zustande, denen ich an dieser Stelle auch für die Unterstützung bei der Betreuung der Abschlussarbeit danken möchte.

Viersen, Juni 2006



In erster Linie bin ich ganz froh fertig zu sein; denn jetzt kann ich meine Arbeit etwas optimierter gestalten und Zwischenschritte, die vorher mühsam zu Papier gebracht werden mussten, nun schnell theoretisch abhandeln und mich für Projekte einsetzen, die einen realen Sinn ergeben. Auch wenn es mir zunächst so erscheint, als müsste ich das Rad erneut drehen, so freue ich mich doch sehr auf das, was vor mir liegt.  Eins ist mir jedoch jetzt schon klar: An Arbeit mangelt es einem Software Engineer nicht.

Bis zum nächsten Mal,

Ingo

1 Comments:

Blogger xound said...

Ja, herzlichen Glückwunsch. Leider ist das Off Topic also erzähl es dem Papst. Ach nee, der ist ja auch Deutscher...

4:00 AM

 

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